Solidarische Landwirtschaft: der Weg zum nachhaltigen Gemüse
Wie gelingt uns eine Agrar-Wende hin zu mehr Nachhaltigkeit? Diese Frage will die solidarische Landwirtschaft beantworten. Nach dem Motto „fair, lokal und ökologisch“ setzt sie auf eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Verbraucher und Erzeuger.
Waren Bio-Lebensmittel noch vor einigen Jahren ein Nischenprodukt, sind ökologische Produkte mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Und das ist auch gut so: Nur wenn wir nachhaltiger wirtschaften, sorgen wir dafür, dass unser Planet langfristig lebenswert bleibt. Dabei ist nachhaltige Landwirtschaft kein einfaches Thema. So fordern zwar immer mehr Verbraucher Lebensmittel in Bio-Qualität, die Händler zahlen jedoch häufig Preise, mit denen Landwirte kaum ihre Mehrkosten decken können. Eine Alternative ist die solidarische Landwirtschaft. Bei dieser Anbaumethode profitieren Umwelt, Erzeuger und Verbraucher.
Was ist solidarische Landwirtschaft?
Solidarische Landwirtschaft ist ein moderner Ansatz, der die Themen Umweltschutz und faire Arbeitsbedingungen für Landwirte verbinden will. Während in der konventionellen Landwirtschaft Supermärkte und Großhändler als Vertriebswege zwischengeschaltet sind, kauft der Kunde in der solidarischen Landwirtschaft die Ware direkt beim Erzeuger. Hierzu schließt er zuvor einen Vertrag ab, in dem er die Abnahme fester Mengen zusichert. Oft wird mit den Bauern im Vorfeld abgesprochen, welche Gemüsesorten über den Zeitraum angebaut werden. Außerdem ist der Kunde stärker im Anbau involviert und erhält häufig die Möglichkeit, die Felder zu besichtigen.
Welche Vorteile bietet solidarische Landwirtschaft?
In der solidarischen Landwirtschaft wird besonderer Wert auf Regionalität und Nachhaltigkeit gelegt. So dienen die regelmäßigen Kundenbesuche auch als Kontrolle, dass die Felder ökologisch bestellt werden. Der Landwirt hat bei der Anbauform den Vorteil, dass es keine Ausschussware gibt. Die festen Abnahmemengen verhindern, dass Gemüse in der Tonne landet und ermöglichen auch den Verkauf von B-Ware. Außerdem werden Monokulturen vermieden, da in der solidarischen Landwirtschaft über das Jahr verteilt häufig unterschiedliche Sorten angebaut werden. Dank des Wegfallens der Konkurrenz, können auch Sorten angebaut werden, die sonst wegen mangelnder Wettbewerbsfähigkeit eher wegfallen würden. Das trägt zur ökologischen Vielfalt bei und wirkt sich häufig auch positiv auf den Geschmack aus.